Und wie sich das Ganze dann live darstellt, könnt ihr in mehreren Varianten auf einem kleinen Video erleben ...
( und irgendwie haben wir das mit dem Gläschen Shiraz dann doch noch hinbekommen, so ab und zu...)
  . . . . .
 ... um schliesslich mit der Nachtfähre Richtung Dubai unseren ersten Aufenthalt in Iran zwecks Überwinterung in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman zu beenden, bevor wir dieses wunderbare Land im kommenden Frühjahr, dann mit umgekehrter Kompassnadel Richtung Turkmenistan und Mongolei erneut durchqueren wollen !
 
Drei Tage später haben wir die Hafenstadt Bandar Abbas erreicht, geniessen 2 Tage lang beschauliche Ruhe am Meer...
Die Stadt kommt erst weit nach Mitternacht zur Ruhe und auch am nächsten Tag auf unserem Weg nach Süden Richtung Küste stossen wir auf von Prozessionen verursachte Strassensperrungen.
Gedröhne und Abgasgestank machen schlagartig klar, warum es schlau ist, wenn anderen Orts Umzüge bei Tageslicht stattfinden ;-)
Noch mehr Generatorpower !!
Ab einer gewissen Beleuchtungs- und Beschallungs-intensität gibt es wohl nur eines, was besser ist, als viel Generatorpower :
 ...stossen wir in den Strassen vor dem Mausoleum auf Umzugsformen, die in der Tat der nicht von uns geprägten (und auch nicht geteilten) Bezeichnung "Karneval" recht nahe kommen !
Und während diese ersten Gruppen eine religiöse Ernsthaftigkeit ausstrahlen, der sich auch die Jüngsten nicht entziehen können ...
 
 ...angeführt von dröhnenden Pauken, im Kern bestehend aus einem Zug schwarz gekleideter Männer, die sich im Takt zum Zeichen ihrer Trauer unter lauten "Hussein" - Rufen auf die Brust oder mit zum Glück stumpfen Geisseln auf die Schulter schlagen.
Es füllt sich ! Und auf der von den Ordnern freundlich, aber konsequent freigefegten Bahn über den Innenhof des Mausoleums treffen die ersten Prozessionsgruppen ein ...
Händchen halten an dem Ort, an dem sich das Wasser des Springbrunnens vom Blut des Märtyrers Hussein gerade rot färbt ?
 ...und einfach zu beobachten - z.B. die mit einem grünen Signalpuschel ausgestattete Anstandsaufseherin :
     Make-up der jungen Damen dezent genug ?
Es ist Abend geworden und wir sind gespannt zum Heiligengrab von Shah Cheraq zurückgekehrt - natürlich dank Herrn Flotts drängelnder Ungeduld viel zu früh ! Der Platz füllt sich erst allmählich, eine gute Gelegenheit, die durch die angestrahlten Bauwerke erzeugte, ganz besondere Atmosphäre auf sich wirken zu lassen...
Neben den Hochglanzobjekten auch hier in Shiraz wie an vielen Orten in Iran : Restaurationsprojekte in unter-schiedlichen Stadien der Vollendung, eingefroren im Dornröschenschlaf der durch das Wirtschaftsembargo verur-sachten Finanzknappheit...
Eine dezente Mahnung zu religiöser Toleranz ?
 ...die hier allerdings nicht nur die sonst üblichen Ornamente und Blumendarstellungen in besonders detaillierter Ausgestaltung aufweisen -
bei genauerem Hinsehen finden sich zahlreiche, höchst individuell variierte Kirchenbilder !
Bevor wir am Abend wieder hierher zurückkehren, werfen wir direkt nebenan einen Blick in den Innenhof der Moschee Nasir ol-Molk, die durch reichhaltige Fliesenverzierungen besticht...
Berühmt : die komplette Verspiegelung der Innenräume von Mitte des 19.Jhs
Der Zugang zu diesem Heiligtum erfolgt für Männer und Frauen strikt separat entlang einer "manns"hohen Trennwand und natürlich sind auch die dem Schrein zugehörigen Gebetsräume nicht unisex !
  ...z.B. des Mausoleums von Shah Cheraq, dessen Betreten für Frau Hurz mit zusätzlicher "Verkleidung" verbunden ist - und wehe, der Umhang verrutscht und das blosse Haar wird sichtbar !
Die Umzüge in der von vielen, insbe-sondere jüngeren Iranern, selbst so bezeichneten "karnevalistischen" Form finden überwiegend nach Sonnen-untergang bis in den späten Abend statt, also noch genug Zeit für einige Besichtigungen...
In gelassener Erwartung
  Die wichtigste Ausstattung:
Geissel und Märtyrerstirnband
Auf dem Weg zu einem der zahlreichen Umzüge
Was insofern von Bedeutung ist, als wir zur Zeit der Ashura eintreffen und die Stadt wie überhaupt das ganze Land in nahezu ekstatischer Erwartung des Todestages des Imam Hussein, des höchsten religiösen Feiertags, bis tief in die Nächte auf den Beinen ist, dazu weiter unten mehr...
Wir haben einen ausnahmsweise wenig pittoresken Stellplatz erwischt, der aber fusswegfreundlich im Zentrum liegt und trotzdem relativ ruhig ist.
Werfen wir nun endlich einen Blick auf Shiraz mit seiner alten Stadtfestung und den diversen Moscheen und Grabmälern ...
Und so könnte man mehrere Seiten mit immer neuen Details und Perspektiven füllen, die mit dem Namen "Persepolis" verbundene Faszination fesselt den Besucher für Stunden ...
 
 
Zum Abschluss nur noch ein kurzer Blick auf die Felsgräber von Naqsch-e Rostam, die in nur 7 km Entfernung von Persepolis die dazwischen liegende Ebene überragen und aufgrund der Darstellungen und Inschriften eine enge Verbindung mit dem Palast aufzeigen.
Hoch über der Palastanlage in die Felswand gehauen :
   Das Grab von Ataxerxes III.
Das unvollendet gebliebene Tor der Armee als Zeugnis der Zerstörung Persepolis 332 v.Chr. durch Alexander den Grossen ( ein Jahr nach 333 ... klingelt da was ?)
Zwischen Trümmerfeldern und rd. 2500 Jahre alten,fantastisch gut erhaltenen Detailreliefs : Frau Hurz auf Spurensuche !
Der Eingang : das "Tor aller Länder",
eine monumentale architektonische Machtdemonstration ...
Also noch ein PanoramaIntroBild, nun von dem ca. 400x300 m messenden Areal, dass in den 1920er und 30er Jahren von deutschen Archäologen ausgegraben und zugeordnet wurde.
Um dieses Thema vorab zu klären : seit der islamischen Revolution ist die Herstellung von Wein aus dieser berühmten Traube genauso verboten, wie Alkohol allgemein und insgesamt. Aber zurück in die Chronologie :
Von unserer letzten Station Yazd in südwestliche Richtung auf Shiraz zu gefahren liegt 40 km vor der Stadt
 
                                                PERSEPOLIS
 
jene sagenhafte Palastanlage der archämenidischen Herrscher des 4. und 5. Jhdts v. Chr., deren Namen
Darius der Grosse sowie seine Nachfolger Xerxes und Ataxerxes das vermutlich bei den meisten tief verschüttete historische Schulwissen schlagartig wieder freigräbt - genauso wie bei Herrn Flott !?!
   (wo es zwar noch die Shiraztraube, aber keinen Wein mehr gibt,es sei denn...)
 
           Vom Altertum zum Karneval :
 
                   Rund um Shiraz